Langsam näherte sich das Ende unseres Urlaubes und wir beschlossen über Kötschach in Kärnten nach Sexten in Südtirol und dann wieder nach Hause zu fahren.
Das Wetter war nachwievor traumhaft und wir planten noch einen Angelstop in Kötschach einzulegen. Leider war der Campingplatz in Kötschach "downtown" voll und wir konnten keinen Platz bekommen.
Nach einigem herumsuchen sind wir dann wieder Richtung Hermagor gefahren, denn wir hatten am Wegrand ein Schild "Camping beim Bauern" gesehen. Wir sind dann beim "Leiflinger Bauern" in Kötschach-Leifling auf einer Wiese für die Nacht geblieben. Der Platz ist ziemlich uneben, das lässt sich auch nicht mit Auffahrrampe und untergelegten Brettern korrigieren.
Es gibt ein kleines neu gebautes Sanitärgebäude und alles ist recht ordentlich und sauber. Die Stellplatzgebühr war auch preiswert und am nächsten Morgen brachte der Bäcker sogar die Brötchen direkt zum Platz.
Wir redeten dann noch ein wenig mit dem "Leiflinger Bauer" über unseren Plan, im Hotel zur Post eine Angellizenz für die Gail zu besorgen.
"Die Bank hot's Hotel zugesperrt" - meinte er dann zu unserem Plan.
Im Gespräch stellte sich dann heraus, dass der neue Pächter Stefano mit seinem Geschäftsmodell gescheitert war und sein Geschäft liquidieren musste. Schade, fanden wir, denn wir haben im Hotel zur Post in Kötschach schon einige tolle Urlaube verbracht und mit der Familie Klaus-Lanzer auch sehr nette Mitmenschen kennen lernen dürfen.
Wir beschlossen aber trotzdem hinzufahren u. mal zu schauen ob man doch noch eine Angellizenz bekommen kann.
Die gute Nachricht ist, es gibt begrenzte Angellizenzen für die Gail bei der Aqua Sol Abenteuer AAE Wasserkraft GmbH (im Hause der ehemaligen Hotel zur Post) direkt an der Hauptstrasse in Kötschach ggü. der Kirche zu kaufen.
Die weniger gute Nachricht , leider sind die Angelkarten mit 70€ für einen Tag an der Gail, noch teurer als die Karten an der Soca...und bei aller liebe zur Gail muss ich sagen, die Fischerei ist an der Soca besser!
Ich fing zwar jede Menge Fische aber eigentlich alles untermassig bis gerade mal maßige Regenbogenforellen, 2 Bachforellen und 2 Äschen.
Meine Angelei wurde auch zunehmend durch die sich lösende Sohle an meinen Watschuhen behindert - es war kein richtiges Waten mehr möglich da sich die Sohle am vorderen Teil des Schuhes ablöste und sich mehr oder weniger gegen die Strömung stellte..was dazuführte das ich "rückwärts" waten musste. Glücklicherweise hat mich so keiner gesehen - denn das sah nun schon sehr grenzwertig aus :)
Ja...und dann passierte es, ich kletterte an der Uferböschung wo der Mühlbach in die Gail mündet über große Felsen, blieb mit der losgelösten Watsohle hängen, fiel nach vorne kopfüber in die Gail und verlor fast meine Angel, doch ein beherztes nachgreifen/nachtauchen verhindert den Verlust. Nachdem ich mich vom Schreck erholt hatte, merkte ich das nicht nur meine Wathose voll gelaufen war und ich klitschnass war, sondern das mein Ringfinger stark geschwollen war und leider lies sich auch der Ehering nicht mehr abstreifen...diese ungeplante "Showeinlage" führte dann zum Abbruch des Angelns und zum Antritt des Heimweges und das Beichtens des Missgeschickes.
So ging dieser Angeltag, dann nicht so schön (und früher als geplant) zu Ende und wir entschlossen uns weiter Richtung Sexten zu fahren (den Finger immer schön kühlend..)
Auf unserem Weg von Kötschach nach Sexten suchten wir erst einmal eine Apotheke auf um Heparin Salbe für den geschwollenen Finger zu besorgen.
Mittlerweile hatte sich ein Bluterguss gebildet und wir überlegten schon wo wir am besten den Ehering an dem geschwollen Finger entfernen lassen könnte, da die Gefahr recht groß war das Gefäße beschädigt würden durch die Schwellung und den Ring der den Finger abschnürte.
Die Heparin Salbe mit 60.000 Einheiten kühlt sehr gut und half sehr gut.
Übernachtet haben wir auf dem Campingplatz Seewiese in Lienz-Tristach, direkt am Tristacher See. Der Campingplatz hat schöne Stellplätze, sehr gute Sanitäreinrichtungen und vom Biergarten hat man einen schönen Blick über den See und die umliegenden Berge. Was nicht funktionierte von unserem Stellplatz aus war der Satellitenempfang, da die hohen, sehr naheliegenden Berge keine Signalerfassung ermöglichten...also habe ich zum ersten mal den DVB-T Stick am Laptop ausprobiert, der zumindest den Empfang der österreichischen Programme problemlos ermöglichte.
Am nächsten Tag fuhren wir weiter zum Campingplatz Caravan Park in Sexten (ital. Sesto). Der Platz ist, wie schon berichtet, ein Superplatz mit tollen Sanitäreinrichtungen, Wlan gegen Gebühr und einer sehr guten Küche.
Wir planten auf jeden Fall hier auch einmal mit unserem WoMo Wintercamping zu machen. Eine Erfahrung die wir noch nie gemacht hatten und dann Anfang 2010 auch in die Tat umsetzen, dazu werden wir aber noch einen separaten Reisebericht schreiben.
Leider war mit dem geschwollen Finger nicht an angeln oder ähnliches zu denken, so das wir lediglich eine Kurzwanderung vom Campingplatz aus zum Kreuzbergpass (ital. PassoMonte Croce) unternahmen und dann am nächsten Tage wieder Richtung Heimat fuhren.
So, unsere Reise und somit auch dieser Reisebericht neigt sich nun dem Ende. Wir hoffen, dass euch unsere Bilder und Erzählungen gefallen haben und ihr bis hierher durchgehalten habt mit dem anschauen :)
Wenn ihr möchtet könnt ihr einen Kommentar zu diesem Reisebericht erfassen - für einen Eintrag bedanken wir uns schon jetzt recht herzlich!